Kleidersammlung für Bethel Förderverein verbindet Sammeltag mit Begegnung 10. Oktober 2020 |
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Die Evang. Kirchengemeinde in Dilsberg beteiligt sich schon seit Jahren an der Kleidersammlung für Bethel. Brauchbare Kleidung und Wäsche, aber auch Schuhe, werden so zur Wiederverwertung für die Bodelschwinghsche Stiftung Bethel in Bielefeld gesammelt. Die Vorbereitung dieser Bethel-Aktion, die am Samstag, dem 10. Oktober 2020 durchgeführt wurde, lag auch in diesem Jahr wieder in den bewährten Händen von Annegret Böhner. Wie immer, war das ev. Gemeindehaus die ideale Sammelstelle. |
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Nach dem erfolgreichen „Probelauf“ im letzten Jahr, hat der Förderverein der evang. Kirchengemeinde, unter dem Vorsitz von Karin Ullrich-Brox, diesen Sammeltag wieder mit einem Imbißangebot verbunden. Unter Einhaltung der Hygienevorschriften boten fleißige Helfer und Unterstützer den Kleiderspendern und Passanten in einem extra aufgestellten Zelt die Möglichkeit, eine kleine Verschnaufpause einzulegen und sich bei Neuem Wein und Zwiebelkuchen zu stärken. |
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Die freundliche und einladende Atmosphäre unter dem Zelt, vor dem ev. Gemeindehaus, wurde gerne für ein kurzes Verweilen genutzt, nicht nur von Personen, die mit ihren Kleiderspenden vorgefahren kamen, sondern auch von Nacharn und Spaziergängern. Der leckere Zwiebelkuchen vom örtlichen Bäcker und der „neue Wein“ aus der Region, waren sehr begehrt,so dass am späteren Nachmittag das Schild „ausverkauft“ angebracht werden musste. Auch unsere Pfarrerin, Michaela Deichl, verschaffte sich einen Überblick von der Sammelstelle und war sowohl erfreut über den Umfang der Kleiderspenden, als auch vom Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die es verstanden, aus einem bloßen „Abgabetag“ ein kleines Event zu machen. |
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Bis abends war die Garage dann prall mit Kleiderspenden gefüllt war. Von dort werden sie dann von der Bodelschwinghschen Stiftung Bethel abgeholt. |
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Text: Ernst Merdes Bilder: Monika Noe-Weinert 13.10.2020 |
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„Die Vision für die Arbeit Bethels heißt: Gemeinschaft verwirklichen, sie beinhaltet das gleichberechtigte Miteinander aller Menschen in ihrer Verschiedenheit und beruht auf der gottgegebenen unveräußerlichen Würde eines jeden Menschen“ | ||
In Bethel sind alle Häuser mit Namen der Bibel benannt. Die Schwesternschaft ist Sarepta, neben den Diakonissen gibt es die Diakone. Diakone bilden mit Ihrer Frau die Hausgemeinschaften mit Kranken. Die Frauen werden in Hauswirtschaft und Pflege ausgebildet und sie müssen der Idee von Bethel zustimmen. Neben den Krankenhäusern Samaria und Giliath, gibt es heute auch Kinderzentren. Halb Bielefeld ist in Giliath geboren worden. Immer war Bethel auch ein Schul- und Lehrort. Das Aufbaugymnasium , war die einzige Schule, die jeden aufnahm, der willens war über den Tellerrand zu schauen und die keine Gebühren nahm, wie andere Schulen in meiner Zeit. Kreative Menschen haben da ihren Abschluss gemacht, viele von Ihnen sind dann in soziale Berufe gegangen. Die Straßenbahn von Bielefeld nach Brackwede(bekannt durch Dr. Oetker) hat eine Haltestelle: Bethel Dort war damals auch die Bethel-Pforte. Damals gab es auch Bethel-Geld, mit dem die Kranken einkaufen konnten. Allen war und ist die Brockensammlung, mit ihrer Briefmarkenstelle bekannt. In Bethel arbeiten alle, jeder wie er kann. Bethel ist gelebte Gemeinschaft. Früher gehörte die Mission als wichtiger Bestandteil dazu, Zeltmission, Sennetreffen, Jungschar. Ich bin in Bethel geboren, habe mit meinen Eltern in Gadderbaum, Haus Mara gelebt, bin da in der lutherischen Kirche getauft worden und mich verbindet immer noch sehr viel mit dem Ort und dem Geist von Bethel. Mein Vater arbeitete schon vor dem Krieg in Bethel im Krankenhaus Samaria, dorthin kehrte er nach dem Krieg zurück um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Als kleine Familie lebten wir da 2 Jahre, kehrten aber immer wieder zurück. Meine Patentante war Schwester Elisabeth G. Gern und oft war ich bei ihr bis sie 1981 starb. Sie war Diakonissin, ein Lebensweg, den auch ich für mich gewählt hatte. Ich machte einen Teil meine Ausbildung zur Krankenschwester da. Ich habe ihr geholfen Oblaten zu backen, Schwesternhauben so zu bügeln, dass sie nicht brechen beim falten. Sie war meine Beichtmutter und mein WiederAufrichter in schwierigen Zeiten. Mit ca 79 Jahren zog sie in den Abendfrieden. Einmal bin ich von hier zu ihr gefahren mitten in der Nacht an der Haustür geklopft, eine Mitschwester ließ mich ein, machte mir einen warmen Tee, nahm mich in den Arm und brachte mich zum Zimmer meiner Tante ohne ein Wort zu sagen. In der Nacht hat mir meine Tante ihr Leben erzählt. Am nächsten Morgen hat sie mir ihren Weg in die Ewigkeit gezeigt: Wenn eine Schwester verstirbt, sammeln sich alle in ihrem Zimmer, beten, singen und bringen sie mit ihrem Bett den langen Kreuzweg bis zur Aufbahrung. Dort besuchen sie die Schwester bis sie aus dem Haus getragen wird. Dieses Wissen in der Gemeinschaft geborgen zu sein machte sie glücklich und mich auch. Text: Anne Oehne-Marquard |
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